Der Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft (FIW) (https://www.fiw.ac.at/) ist eine Kooperation zwischen der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), der Universität Wien, der Johannes Kepler Universität Linz, der Universität Innsbruck, WIFO, wiiw und WSR. FIW wird von den Bundesministerien BMBFW und BMAW unterstützt.
Tabellen zur aktuellen Wirtschaftslage
Die Tabellen zur aktuellen Wirtschaftslage bieten einen schnellen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich.
FIW Pressenotizen 2017
Protektionismus der USA könnte Österreich bis zu 1 Milliarde Euro kosten
Der FIW Policy Brief Nr. 37 "Effekte der US-Präsidentschaft Trump – Neuer Protektionismus" von Univ.-Prof. Gabriel Felbermayr, PhD und Marina Steininger, MSc ist als kostenloser Download unter https://www.fiw.ac.at/ erschienen.
Eine protektionistischere Handelspolitik der USA unter Donald Trump könnte Österreich kurzfristig unter Druck setze, bietet aber auch Chancen. Falls die Nordamerikanische Freihandelszone aufgehoben würde, könnte Österreich sogar profitieren. Die aktuellen Forschungsergebnisse präsentiert ifo-Forscher Gabriel Felbermayr am 7. Dezember bei einer Vorlesung in Wien.
Eine weitere Verschärfung der Abschottungspolitik der USA, wie sie Präsident Donald Trump ankündigt, könnte weltweit gravierende Konsequenzen haben. Auch Österreich wäre von neuen einseitigen Zöllen und nicht-tarifären Handelsbarrieren der USA betroffen: Die heimische Wohlfahrt - gemessen am Bruttohaushaltseinkommen - könnte um bis zu 1 Milliarde Euro (0,31 Prozent) sinken. Durch vergeltende Maßnahmen der WTO-Länder würden die Verluste geringer ausfallen: In diesem Fall würden Österreichs Haushalte Wohlfahrtsverluste von etwa 730 Millionen Euro (0,20 Prozent) erleiden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Policy Brief des Kompetenzzentrums FIW (Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft).
Der Ökonom Gabriel Felbermayr, Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft am ifo Institut in München, und seine Kollegin Marina Steininger haben für das FIW die möglichen Auswirkungen der angedrohten Handelspolitiken der USA für Österreich simuliert. Ihre Schlussfolgerung: "Ein neuer amerikanischer Protektionismus ist zwar ärgerlich, aber die volkswirtschaftlichen Effekte bleiben für Österreich langfristig verkraftbar, da Österreich über ein ausreichend diversifiziertes Portfolio von Exportmärkten verfügt", heißt es in dem Policy Brief.
Unter Druck geraten würden im Falle einseitiger Handelsbarrieren der USA die österreichische Agrarbranche sowie die ökonomisch bedeutsamen, klassischen Güterbranchen wie der Fahrzeugsektor, der Maschinenbau und der Großhandel. Diese Branchen sind derzeit für den Großteil der österreichischen Exporte in die USA verantwortlich. Insgesamt exportierte Österreich im Jahr 2016 Produkte im Wert von knapp 8,7 Milliarden Euro in die USA. Das sind 6,6 Prozent des gesamten Außenhandels.
Andere Auswirkungen ergeben sich, falls die Nordamerikanische Freihandelszone NAFTA aufgehoben würde: In diesem Fall wäre es möglich, dass Österreich sogar profitiert. In ihrer Simulation gehen Felbermayr und Steininger davon aus, dass ein Ende von NAFTA für die USA mit Kosten von rund 37 Milliarden Euro verbunden wäre. Österreich könnte durch Handelsumlenkungen mit einem kleinen BIP-Zuwachs von 35 Millionen Euro rechnen. Eine angedachte Reform der Unternehmenssteuer mit Einführung eines Grenzsteuerausgleichs würde Österreich nur sehr geringfügig - und eventuell positiv - betreffen.
Umfassend präsentiert werden die Ergebnisse des Policy Briefs von Gabriel Felbermayer am Donnerstag, dem 7. Dezember, um 9:15 Uhr bei der "27. AW-Vorlesung" des FIW im österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (Stubenring 1, 1010 Wien, Pressezentrum im 5. Stock). Anmeldung erforderlich unter https://www.fiw.ac.at/index.php?id=1048.
Wien, am 5. Dezember 2017
Rückfragen bitte an
Christoph Schwarz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (+43) 664/2256646,
christoph.schwarz(at)wifo.ac.at
Die Pressenotiz kann hier auch als pdf heruntergeladen werden: Protektionismus der USA könnte Österreich bis zu 1 Milliarde Euro kosten
FIW feiert 10-Jahr-Jubiläum mit internationaler Forschungskonferenz zu Brexit
Das Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" (FIW) feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einer Jubiläumsbroschüre. Bei seiner jährlichen Forschungskonferenz am 9. und 10. November widmet sich das FIW unter anderem den Auswirkungen
des Brexit.
Vor zehn Jahren begann das Projekt "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" als
kleiner Think Tank mit dem Ziel, die Öffentlichkeit besser über außenwirtschaftliche Fragen
aufzuklären und die Themen Handel und internationale Wirtschaft in der österreichischen Forschungslandschaft
zu verstärken. Heute ist die Initiative zur weltweit bekannten Marke für internationalen
Handel und zu einem Vorbild für wissenschaftlichen Austausch und Zusammenarbeit
geworden.
Im FIW arbeiten das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), das Wiener Institut
für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Rechenzentrum (WSR) gemeinsam mit drei Universitäten der Wirtschaftsuniversität Wien,
der Johannes Kepler Universität Linz und der Universität Wien gemeinsam an den Forschungsinhalten.
Auftraggeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und
Wirtschaft, unterstützt wird das Projekt u. a. von der Oesterreichischen Nationalbank, der Industriellenvereinigung
und dem Bundeskanzleramt.
Inhaltlich begleitete das FIW in den vergangenen zehn Jahren die großen Fragen der internationalen
Wirtschaftspolitik von den Vor- und Nachteilen des Freihandels über die Perspektiven
des österreichischen Außenhandels bis hin zu den Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft
und den Handelseffekten des Euro. Zusammengefasst sind die bisherigen Forschungsinhalte
und Leistungen des FIW in einer eigenen 46-seitigen Jubiläumsbroschüre. Die Broschüre gibt
es kostenlos zum Download auf der FIW-Homepage (http://www.fiw.at/).
Am 9. und 10. November widmet sich das FIW in seiner jährlichen Forschungskonferenz u. a.
einem der aktuell drängendsten Themen der internationalen Wirtschaftspolitik: den Folgen
des britischen EU-Austritts. Die Keynote-Speech des britischen Ökonomen Dennis Novy
(University of Warwick) steht unter dem Titel "Who Voted for Brexit? A Comprehensive District-
Level Analysis". In einer Podiumsdiskussion analysieren u. a. der britische Botschafter in
Österreich Leigh Turner, WIFO-Außenhandelsexpertin Elisabeth Christen und Andreas Dür
(Professor für internationale Politik, Uni Salzburg) die Folgen des Brexit.
Die FIW-Forschungskonferenz findet am 9. und 10. November an der Wirtschaftsuniversität
Wien, Welthandelsplatz 1, 1020 Wien statt. Die Keynote Lecture mit anschließender Podiumsdiskussion
findet am 9. November ab 17:00 Uhr im Festsaal 2 (Learning Center) statt. Die Teilnahme
an Keynote Lecture und Podiumsdiskussion (ab 17:45 Uhr) ist kostenlos, eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Informationen zur Veranstaltung gibt es unter www.fiw.at.
Wien, am 8. November 2017
Rückfragen bitte an
Mag. Alexander Hudetz, Tel. (1) 798 26 01/335, alexander.hudetz@wifo.ac.atFIW Studien 2014/15
FIW in den Medien
- FIW Policy Brief Nr. 33:Wie Österreich von der neuen Seidenstraße profitieren soll (DerStandard, 21.2.2017) - derstandard.at/2000052907447/Wie-Oesterreich-von-Chinas-neuer-Seidenstrasse-profitieren-soll