Der Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft (FIW) (https://www.fiw.ac.at/) ist eine Kooperation zwischen der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), der Universität Wien, der Johannes Kepler Universität Linz, der Universität Innsbruck, WIFO, wiiw und WSR. FIW wird von den Bundesministerien BMBFW und BMAW unterstützt.
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EU-Wirtschaftsregierung: Eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für das Überleben der Eurozone und des Euro
Nach einer bemerkenswert raschen Erholung von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 schlitterten die meisten Industriestaaten in eine Staatsschuldenkrise. In Europa hat sie sich, ausgehend von Griechenland Ende 2009/Anfang 2010 vor allem auf die Peripheriestaaten der Eurozone (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) - die sogenannten PIIGS-Staaten - ausgebreitet. Die Intensität der Eurozonen-Krise hat die Verantwortlichen gezwungen, rasch außerordentliche Maßnahmen zur Stabilisierung des Euros und der Eurozone zu ergreifen (Rettungsschirme für Griechenland, Irland und Portugal; Einrichtung des EFSF/ESM) und Pläne vorzulegen, die in Zukunft das Entstehen solcher Krisen verhindern sollte. Die verschiedenen Maßnahmen werden vereinfacht im Stichwort "EUWirtschaftsregierung" zusammengefasst und bündeln Maßnahmen zur Reform des SWP und neuerdings zur Beseitigung von makroökonomischen Ungleichgewichten ("Sixpack"), den Euro-Plus-Pakt, Europa 2020 sowie die Einrichtung eines permanenten ESM und Maßnahmen zur Finanzmarktaufsicht. Einige Elemente dieses Maßnahmenpakets sind bereits in Kraft, einige harren noch ihrer gesetzlichen Umsetzung. Die auch nach einem Jahr ungelöste Griechenland-Schuldenkrise (die Finanzmärkte treiben nach wie vor die EU-Politik vor sich her) zwang die EU-Verantwortlichen im Sommer 2011 zu zusätzlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Eurozone ("sanfte" Umschuldung und Flexibilisierung des EFSF/ESM - Einstieg in einen EWF und Eurobonds). Damit bekommt die WWU und ihr wirtschaftspolitisches Design eine neue Dimension: Kontrolle der Fiskalpolitik und Stabilisierung der Finanzmärkte wird zum zentralen Element einer neuen "EU-Wirtschaftsregierung" oder wie von Merkel/ Sarkozy gewünscht, einer echten "Euro-Wirtschaftsregierung".
Zum Policy Brief "EU-Wirtschaftsregierung: Eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für das Überleben der Eurozone und des Euro"
Pressereaktionen
Die Presse (25.8.): Wifo-Experte Breuss für "Neugründung der EU"
Wirtschaftsblatt (26.8.): „Bedingung für das Überleben der Eurozone und des Euro"
Trade and the Transmission of the Crisis: Austrian Linkages to the European Economy and the Transmission Mechanisms of Economic Crisis
The Vienna Institute for International Economic Studies (wiiw) has just published a study, which quantifies trade-related transmission mechanisms of the global drop in investment demand and output to recession in Austria. The study shows that the disproportional drops in global demand for heavy industrial and investment goods had the strongest impact on Austria. However looking at value added, the global recession also put strong pressure on producer services that go into manufacturing goods.
Model Simulations for Trade Policy Analysis: The Impact of Potential Trade Agreements on Austria
The Vienna Institute for International Economic Studies (wiiw) has made a study, which quantifies effects of possible medium-term changes in EU trade policy on the Austrian economy, including implementation of Free Trade Agreements (FTAs) with regional entities like ASEAN and the NAFTA countries, and conclusion of the Doha round of WTO negotiations. The study employs a multi-region computable general equilibrium (CGE) model, focused on Austria and its major trading partners.
Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea: Wirtschaftliche Auswirkungen für die EU und Österreich
Das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Südkorea (EU-Südkorea-FHA) ist das erste einer neuen Generation von FHA, die 2007 gestartet wurden und Teil der Initiative "Globales Europa" sind. Solche Abkommen, die auf fundierten wirtschaftlichen Kriterien basieren, bilden einen wichtigen Schritt für weitere Handelsliberalisierungen, da sie auch Themen behandeln, die noch nicht reif für multilaterale Diskussionen sind und weit über eine bloße Marktöffnung hinausgehen, wie sie im Rahmen der WTO erreicht werden können. In diesem Sinne ist das EU-Südkorea-FHA das umfassendste Freihandelsabkommen, das die EU jemals verhandelt hat.
Das FIW hat die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Freihandelsabkommens für die EU und für Österreich mit dem GTAP-Weltmodell simuliert. Beide Parteien gewinnen von der Beseitigung der Zölle und anderer Handelsbarrieren, allerdings Südkorea stärker als die EU. Da die Anteile der Exporte und Importe mit Südkorea sowohl von seitens der EU als auch Österreichs nur 2% bis 2½% des gesamten Extra-EU-Handels ausmachen, fallen die Handels- und Wohlfahrtsgewinne für die EU und Österreich bescheiden aus. Der gesamte Handel der EU steigt um 0,2%, jener Österreichs nur um 0,1%. Der Extra-EU-Handel steigt sowohl in der EU als auch in Österreich um jeweils 1,2%. Die Wohlfahrt steigt in der EU und in Österreich nur um 0,04% des BIP. In Südkorea sind die Effekte höher, da die EU der zweitgrößte Handelspartner mit einem Anteil von 12% ist. Der Handel nimmt in Südkorea um 5,3% zu und die Wohlfahrt kann um 1,3% des BIP gesteigert werden.
Zum Policy Brief "EU-South Korea FTA – Economic Impact for the EU and Austria"